Inneres Kind, was ist das?
Der Begriff DAS INNERE KIND steht für den Zustand unserer Gefühlswelt – die Art WIE wir mit unseren eigenen Gefühlen umgehen, wird sehr früh geprägt, da wir zu Beginn unseres Lebens vollkommen ohnmächtig und hilflos unseren Versorgern ausgeliefert sind.
Je nachdem WAS wir in der frühen Kindheit für Erfahrungen machen, prägen uns manche frühen
Erlebnisse ein Leben lang. Das Innere Kind wohnt quasi irgendwo in unserem Haus der Persönlichkeit.
Wenn es sich oft unverstanden gefühlt hat, oder gar ignoriert oder bestraft wurde für seine Versuche die eigene Individualität zu entwickeln, kann es sein, dass wir das Innere Kind sinnbildlich im Keller eingesperrt haben. Weil wir mit den Ängsten, der Verzweiflung und Hilflosigkeit nicht umgehen konnten und vielleicht immernoch nicht können.
Eine schöne und artgerechte Kindheit
Eine liebevolle Kindheit ohne psychischen und/oder körperlichen-/sexuellen- Missbrauch mit achtungsvollen Eltern, die sich selbst lieben, das Kind fordern und fördern und darüber hinaus in ihrem Leben gute Vorbilder für das Kind sind, wäre optimal – „rundum artgerechtes Aufwachsen“ wie in Bullerbü, ist aber den wenigsten Kindern vergönnt.
Bei den allermeisten Menschen ist das anders, oft dramatisch anders.
Frühe traumatische Erlebnisse
Teilweise erleiden Kinder noch im Mutterleib Traumata (z.B. verlieren sie ihren Zwilling, den wichtigsten Menschen im Leben), oder werden unter traumatischen umständen zu früh geboren, oder gar per Kaiserschnitt ohne verständliche Erklärung (für das Kind) aus ihrem gewohnten Umfeld, dem Bauch der Mutter gerissen. Dabei kommt gefühlt, aus Sicht des Kindes, sinnbildlich ein Kran und bricht durch die Wand der Wohnung, um es dann dort wegzuholen.
Selbstbestimmte Geburt
Wenn dem Kind die Umgebung zu eng wird und es die Tür in die Freiheit nimmt. Vielleicht um zu schauen was es dort draussen noch alles zu entdecken gibt und weil es zu eng wird. Entscheidet das Kind selber, wann es die Geburt einleitet (der Impuls zum Start der Geburt kommt, wenn alles optimal verläuft vom Kind – nicht von der Mutter)?
Das 1. Lebensjahr – Urvertrauen für das INNERE KIND
Bereits in diesem frühen Stadium, wo es vor allem um das Urvertrauen geht (Mutterleib bis zum Ende des 1. Lebensjahres), wird unser inneres Kind stark geprägt. Es dreht sich in diesem Stadium der Entwicklung um Gefühle und Bedürfnisbefriedigung. Das Kind lebt nicht mit dem Verstand, denn ein Neugeborenes hat noch keinen Verstand. Es hat nur seine Gefühle und Bedürfnisse, Angst, Schmerzen, Ohn-Macht, Hunger bzw. Durst und Nähe, Liebe, Geborgenheit.
Werden diese nicht, oder schlecht erkannt und somit unzureichend befriedigt, kann dies für das spätere Leben extrem prägend sein und sich auf das INNERE KIND auswirken.
2. Lebensjahr bis zum Kindergarten
Die Entwicklung geht weiter, wir erleben WIE unsere Eltern mit uns umgehen und wie gut sie uns verstehen. Verstehen sie uns nicht, oder haben sie zu wenig Zeit, so deuten wir dies aus unserer Perspektive des Kindes in frühen Jahren als selbst verschuldet. Ich bin nicht gut genug – ich bin falsch – ich bin es nicht wert – ich bin unerwünscht – sind nur ein paar Beispiele für die Folgen. Da wir es ja nicht anders kennen und SO zum ersten mal erleben, ist es aus Kindes Sicht „normal“. Auch wenn der Umgang der Eltern mit dem Kind mißbräuchlich sein sollte, so bildet dies quasi unsere Blaupause des Lebens – so ist es normal, ich verdiene es nicht anders.
Kindergarten und Schule
Diese Prägungen des Inneren Kindes werden dann ggf. im Kindergarten und der Schule bereits wiederholt und somit festigt sich das „schiefe Bild“ des Lebens – falsch geprägt fühlt sich „normal“ an, obwohl es evtl. total schräg ist.
Tabuthema Nummer 1: Narzisstischer Missbrauch durch die Mutter
All diese Verletzungen der Gefühle können von dem Kind nicht verarbeitet werden und „Ausbrechen“ ist auch keine Option.
Ein Kind mit 3 Jahren, welches z.B. missbraucht oder körperlich misshandelt wurde, ruft nicht im Jugendamt an und sagt „bitte holen sie mich hier raus, meine Eltern behandeln mich schlecht!“
NEIN, Kinder nehmen das alles hin, fühlen sich oft sogar schuldig für die Vorfälle. Wenn eine narzisstisch gestörte Mutter dem Kind immer wieder die eigene Wahrnehmung vernebelt, indem sie GASLIGHTING (Fachbegriff – Näheres dazu findest DU im Artikel NARZISSTISCHER MISSBRAUCH durch Eltern) betreibt und die vom Kind erlebte Wahrheit verdreht, ja gar auf den Kopf stellt. Die Dunkelziffer von Persönlichkeitsgestörten Müttern ist riesig. In der Gesellschaft wird die Mutter oft noch als unantastbar gesehen.
Alle Mütter lieben ihre Kinder? Weit gefehlt! Unter anderem haben die Weltkriege mit ihren traumatisierten Eltern und Kriegskindern große Teile der natürlichen Ordnung zerstört.
Traumatisierte Eltern – DAS bleibt in der Familie!
Wenn die Eltern selber in der Kindheit, oder später traumatisiert wurden, haben es ihre Kinder oft schwer.
Toben, Kreischen und schreien gehören zu einer gesunden Entwicklung dazu.
Was ist aber, wenn die Eltern dies nicht ertragen können, weil sie oder ihr INNERES KIND zu dünnhäutig sind? So wird das Kind (oft ohne böse Absicht) ausgebremst und zum ruhig, lieb und brav sein ERZOGEN.
Dem Kind fehlt dann aber sein eigener Ausdruck und es wird schüchtern, überangepasst oder ähnliches. Wenn das Kind selber mal Kinder bekommt, wird es dem Kind vielleicht zu viele Freiheiten einräumen, damit es nicht so leidet, wie das eigene innere Kind. Oder die Erziehung wird weitergegeben, weil man das nunmal so macht und man hat es ja selber auch nicht besser gehabt.
Psychisch gestörte Eltern = falsche Rollenvorbilder
Wenn die Eltern (aus der Not) eine NARZISSTISCHE PERSÖNLICHKEIT entwickelt haben, so wird es noch schlimmer und die Folgen gehen über pychische Misshandlungen, über körperlichem und/oder sexuellem Missbrauch, bis hin zu Mord der eigenen Kinder.
Rettung in Sicht!? Übernimm die Verantwortung für DEIN inneres Kind!
Es ist nie zu spät für eine schöne Kindheit! Als Erwachsener können wir uns Unterstützung holen und eine Systemische Psychotherapie machen, um das Drama unserer Kindheit zu verstehen und zu lösen. Wir können gemeinsam zurückblicken, aufklären, reflektieren und eine neue „gerade“ Haltung zum Leben und den Erlebnissen und Traumata unserer Kindheit (die im INNEREN KIND gespeichert und repräsentiert sind) erarbeiten.
SELBST-Liebe durch Systemische Psychotherapie
SELBSTLIEBE und SELBST-Annahme sind die Folge einer schönen Kindheit ohne Trauma und liebevollen und zugewandten, reifen Eltern – ODER das Ergebnis einer guten Therapie des INNEREN KINDES.
Die Verarbeitung unserer seelischen, psychischen und körperlichen Misshandlungen der Kindheit korrigieren unserer falschen Prägung.
Wir lernen, dass es nicht an uns als Person lag und wir unschuldig sind. Schuldig sind die Umstände und ggf. die Täter, die in ihrem Verhalten und Tun nicht „artgerecht“ zu uns waren.
Und das beste ist, als Erwachsener therapie- und selbsterfahrener Mensch, können wir selber unser INNERES KIND in/auf den Arm nehmen, es adoptieren, ihm zuhören (innere Stimme), mit ihm spielen, toben, es beschenken, und seine Träume leben.
Beispiel falscher Prägung bei Tieren
Wenn ein Adlerei unter Hühnern schlüpft und aufwächst, oder ein Hundewelpe mit Katzen-Adoptiveltern bekommt, entstehen „nicht artgerechte Prägungen“. Diese können später mit der richtigen Therapie größtenteils aufgelöst werden können, wenn wir sehen, verstehen und fühlen WAS artgerecht für uns bedeutet.
Für den Adler würde dies bedeuten, dass er freie gesunde Artgenossen trifft und ihr gesundes Verhalten erlernen und übernehmen kann. Im Aufwind kreisen, einen Adlerhorst bauen und ein passendes Gegenstück finden, Beute schlagen,… fühlen sich intuitiv richtig an.
Und nicht im (sogar nach oben offenen Gehege) Körner picken mit seinem krummen Schnabel und sich von den Hühnern mobben lassen, weil er so riesig ist und sich wegen des krummen Schnabels dumm anstellt beim Gackern und Picken.
Wir können lernen unserm INNEREN KIND selber das zu geben, was es braucht – dann sind wir frei und brauchen uns nicht mehr von Eltern oder dem Partner abhängig fühlen!